In den Jahren ab der Wende 1918/19 gab es in Deutschland eine Zeit in der die Phantasie realer als die Wirklichkeit schien. Getragen von der Hoffnung auf eine umfassende Reform des Lebens und der Gesellschaft fanden sich Visionäre zusammen um gemeinsam ihre Pläne für eine bessere Welt zu entwickeln. Gemeinschaften entstanden, die neue Wege in der Bildenden Kunst, Musik, Literatur und Architektur aufzeigen wollten.

Das hier dokumentierte Projekt ist der zweite Teil einer konzeptuellen Ausstellungsreihe, die größtenteils vom Wirken einer Architektengruppe inspiriert war, die sich den Namen "Die Gläserne Kette" gab. Dominierende Schwerpunkte meiner Ausstellungsreihe waren die Themen "Architektur als Skulptur" und der Versuch der Aufladung trivialster und billigster Materialien mit außerkünstlerischer Bedeutung, mit einer Aura des Esoterisch-Utopischen.

In Anlehnung an die phantasievollen Architekten- und Künstlervereinigungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts gründete ich eine fiktive "Gemeinschaft der Freunde des Wirkenden Lichts".

Der erste Teil meiner Ausstellungsreihe wurde im Juli und August 1999 unter dem Titel "Arbeiten für die Gemeinschaft der Freunde des Wirkenden Lichts" im Kunstverein Braunschweig präsentiert (Katalog). Für den zweiten Teil wählte ich die Stadt Bad Nauheim bei Frankfurt/Main. In einer Galerie im Kurpark der Stadt wurden unter dem Titel "Park der Wahrheit" (im April und Mai 2002) diverse Objekte, Zeichnungen und Schriftstücke gezeigt, die das Konzept, das die gesamte Stadt mit einbezog, dokumentierten.

Bad Nauheim war wochenlang im höchster Aufregung, ging es doch um den (niemals ernstgemeinten) Versuch, im historischen Kurpark der Stadt, durch den noch immer ein Hauch vergangener lebensreformerischer Weltanschauung weht, einen Tempel zu errichten. Auf den folgenden labyrinthisch angelegten Internetseiten ist eine Auswahl von Materialien zu meinem Projekt zu finden.

Meine Ausstellungsreihe ist allen harmlosen begabten Träumern gewidmet, die durch die Künste ihre eigenen inneren Welten schufen, insbesondere Wenzel Hablik (1881-1934) und Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913).

Manfred Miersch, 2003

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